Bemerkung: Hat möglicherweise vorher in Nierstein gewohnt, weil der Kirchenbucheintrag der ersten Tochter 1722 auf Nierstein als zuständige Pfarrei verweist. Scheint aber anderswo geboren zu sein, weil der Oppenheimer Bürgeraufnahmeeintrag von 1746 ihn als außerhalb der Kurpfalz geboren bezeichnet. Niersteiner Einwohnerlisten von 1700 und 1705 nennen keine Kraus-Familien, in der von 1740 tauchen ein Michael und ein Dieter Kraus auf. Kirchenbücher Nierstein beginnen erst 1756 (lt. neuerem KB-Verzeichnis: ab 1722, aber "fast völlig zerstört", im DA Mainz), Bürgerbücher existieren nicht. - In Ober-Ingelheim gab es noch einen Hans Jacob Kraus, um 1700 72 Jahre alt, Bauer, schwach begütert, keine Kinder; in Nieder-Ingelheim 1711 und 1715 einen Schultheißen Kraus (LA Speyer, Abt. XV, 2 [alte Signatur]). - In Oppenheim gibt es noch einige Jahrgänge ältere Kirchenbücher (1637-1649), darin kein Kraus; ebendort auch Taufen und Heiraten für Nierstein für 1642-1644, das also in dieser Zeit zur Pfarrei Oppenheim gehörte; kein Kraus.
Bemerkung: Davor taucht der Name Kraus in Oppenheim nur in einem Begräbniseintrag von 1714 Mai 6 auf, nach dem Anna Catharina, die Ehefrau des Nichtkatholiken Heinrich Kraus, starb. Ein weiterer früher Kraus-Beleg ist die Taufpatin Anna Margaretha Kraus, die bei der Taufe des ersten Kindes von Michael Kraus 1722 März 8 erscheint.
Bemerkung: Einwohnerlisten für Nierstein von 1700 (LA Speyer, A 24, Nr. 549) und 1705 (LA Speyer, A 24, Nr. 559) nennen keinen Kraus. Michael Kraus und sein vermutlicher Verwandter Diether müssten also zwischen 1705 und 1720 von einem Ort außerhalb der Kurpfalz zugezogen sein. - M. Göttert: etliche Einwohnerlisten von Nierstein, einschließlich Kraus-Einträgen, aber sie kommen nicht aus Nierstein; Zwischenstation, weil in Oppenheim das Bürgergeld zu hoch war. Keine Bürgerbücher für Nierstein, ältestes Kirchenbuch verbrannt.
Bemerkung: Der Eintrag findet sich auf einem lose einliegenden Zettel, der dem Anschein nach sämtliche Einträge des Jahres 1735 umfasst; keiner der Einträge hat ein genaueres Datum. Allerdings muss dieser Todesfall früher datieren, wenn Johann Michael Kraus im Februar 1735 schon ein anderes Kind mit einer anderen Frau (Anna Gertrud Münch) taufen lässt. Letztlich kann er nicht genauer als zwischen 1729 (der Geburt von Johann Lambert) und 1734 datiert werden. Weitere passende Einträge fanden sich ab 1729 nicht.
Bemerkung: Nicht gefunden kath. KB Oppenheim 1729-1735. - Die Einträge zur Witwe des Michael Kraus in Oppenheim 1757 und 1758 beziehen sich nicht auf Anna Gertrud Münch, sondern auf Maria Susanna Zimmermann.
Bemerkung: In der "Designation deren dahier zu Oppenheim sich befindlichen Familien, wie auch deren Kinder über 14 Jahr, sambt Knechte und Mägde" von 1738 findet sich Michael Kraus als Ausmärker in Nierstein mit dem schon 1730 genannten Kapital von 30 fl. Mit dem gleichen Kapital taucht er auch in einer Liste von 1741 auf.
Bemerkung: Einwohnerliste Nierstein von 1740:Michel Krauß, 2 Kinder, 1 Dienstbote, 4 Personen Haushalt, keine Vorräte, braucht an Saat etc.: 12 M. Korn, 8 M. Gerste, 3 M. Speltz. Dort findet sich auch ein: Diether Kraus, 2 Kinder, 4 Personen, hat keine Vorräte, braucht 8 M. Korn, 4 M. Gerste, 3 M. Speltz. In Relation zur Gesamtliste (251 Familien, 1240 Personen) handelt es sich um durchschnittliche Einträge. Warum ist Michael Kraus mit einem Vierpersonenhaushalt aufgelistet? Es müssten fünf Personen sein?
Bemerkung: Nicht gefunden in Oppenheim 1735-1748. Theoretisch könnte sich der nicht genau datierbare Eintrag für den Tod von Ehefrau und Kind von Michael Kraus auch auf Anna Gertrud Münch und die im Februar 1735 geborene Tochter Anna Margaretha beziehen.
Bemerkung: In einem Haus außerhalb der Rheinpforten-Vorstadt. übernahm noch im selben Jahr das Haus seines verstorbenen Schwiegersohns Gerhard Achtzehender in der Vorstadt am Weißen Turm (auch Obervorstadt) und zog vermutlich dorthin, denn das ursprüngliche Haus ging 1748 an Johann Georg Dörner, wurde von diesem 1752 wieder zurück transferiert und 1754 schließlich an Heinrich Coblentz übertragen. Das Haus in der Obervorstadt ging nach dem Tod von Michael Kraus 1760 an den Nachgänger Schirmer.
Bemerkung: Das Belag- und Schatzungsbuch ab 1744 nennt ihn mit dem folgenden Eintrag:S. 921 Michael Kraus Das Wohnhaus auserhalb der Rheinpfordtige Vorstatt ist angelegt wie Nr. 154 bey Anton Schirmer zu sehen nach abzug 30 xr. vor ein Cappen mit - 24 fl. 20 xr. den 22ten Aprilis 1744 gehet ihm zu von denen Gerhard Achtzehnderischen Erben das wohnhauß in der Vorstadt am weißen Thurm mit - 30 fl. [ges. 54.20] 55 fl. d 23ten Juny 1746 gehet ihm von den Achtzehnderischen Kindern 2ter Ehe zu ein zinsbares Nehen(?)theil mit - 90 fl. [144.20] d 22ten Aug. 1748 gehet obiges Hauß dem Joh. Georg Dörner zu und hier ab mit - 24.20 [120] dan gehet von H. Frey der garthen auf der diem(?) zu mit - 3 fl [123] In dem darauf folgenden Belag- und Schatzungsbuch ab 1771 findet sich der folgende Eintrag: S. 343 Michael Kraus - Kap.[ital] 123 [fl.] 26.08.1752 gehet ihm von Johann Georg Dörner das Hauß in der Vorstatt wieder zu mit - 24 fl. [147 fl.] 22.11.1754 gehet obiges wohnhauß wieder uber an Henrich Coblentz mit - 24 fl. [123] 18.02.1757 gehet Ihnen die halbe sterger(?)-Nahrung, weil Er gestorben, ab mit - 45 fl. [78] d. 17. Aug. 1758 gehet ab der garthen auf der Dienen(?) an Johann Wilhelm nach abzug des Zinses mit - 3 fl. [75] 20.08.1760 gehet das wohnhauß in der Obervorstatt an H Nachgänger Schirmer ab mit - 30 fl. [45] S. 344 21.8.1761 gehet ab das zinsbare Nehreteil an Anton Achtzeder, weilen schon oben zur Hälfte abgeschrieben, annoch mit - 45 fl. Demnach hätte er bei Anlage des Buches 1744 ein Wohnhaus außerhalb der Rheinpforten-Vorstadt gehabt, das mit 24 fl. bewertet war. Im selten Jahr übernahm er von den Erben seines Schwiegersohns Gerhard Achtzehender ein Haus in der Vorstadt am Weißen Turm (auch Obervorstadt) im Wert von 30 fl. 1746 erhielt er von den aus dessen zweiter Ehe stammenden Kindern dieses Schwiegersohns weitere 90 fl. Zeitnah dazu erwirbt Michael Kraus das Bürgerrecht in Oppenheim, wurde also möglicherweise erst durch diesen Transfer dazu in die Lage versetzt. Das ursprüngliche Haus ging 1748 an Johann Georg Dörner, wurde 1752 von diesem wieder zurück transferiert und ging 1754 endgültig an Henrich Coblentz. Als Michael Kraus vor Mitte Februar 1757 starb, wurde ihm die Hälfte seiner "Wirtschaftskraft" abgezogen, die andere Hälfte ging 1761 an Anton Achtzehender. Das Haus in der Obervorstadt wurde 1760 an den Nachgänger Schirmer übertragen.
Bemerkung: Wird in den Zunftunterlagen der Schiffer- und Färgerzunft erst 1748 genannt, wohl auch weil er erst spät Bürgerrecht erhielt. War daher vielleicht zunächst gar nicht selbstständig tätig, sondern als Arbeiter auf einem der Schiffe. (Quartierregister 1748).
Bemerkung: Nicht gefunden Oppenheim KB kath. 1743-1749. - Dass diese Ehe tatsächlich auch zu "unserem" Johann Michael Kraus gehört, ergibt sich aus den Angaben über die Häuserübertragungen, die "unseren" Michael Kraus 1757 als verstorben sehen. Eben dies trifft auch auf den Ehemann der Maria Susanna Zimmermann zu.