Note: Aus den Pachtverträgen von 1476 und 1479 könnte theoretisch geschlossen werden, dass auch der Vater des Pfarrers später in Grosio wohnhaft war, doch ist diese Lesart nicht zwangsläufig. Andererseits werden bei Pedrotti die Serponti aus Varenna schon für 1292 in Grosio genannt; demnach wäre möglicherweise auch der Pfarrer selbst eben doch nicht in Varenna, sondern in Grosio geboren?
Note: Ersterwähnung in Grosio als Benefiziat der Kirche S. Giorgio im Dezember 1438 mit einem Erscheinen als Protonotar; Pergamentoriginal: Archivio di Stato di Sondrio, Archivio storico del comune di Grosio, classificazione 1.9, segnatura 112Benefiziat der Kirche S. Giorgio in Grosio, dort wohnhaft; allerdings erklärt er bei der Visitation von 1445 Feb 26 noch, er habe keinen Anspruch auf das Benefiziat der dortigen Kirche; die Kirche habe auch keine eigenen Einkünfte, sondern nur die von S. Giacomo, und deren Einkünfte würden Teil seiner eigenen Einkünfte sein. Bei derselben Visitation erklärt er, er habe eine Konkubine und vier Söhne, außerdem sei seine Konkubine derzeit schwanger. Er besitze ein Brevier und lese täglich daraus den Gottesdienst. Zu seinen theologischen Kenntnissen etc. erklärt er, dass er in der Fastenzeit nicht faste, sondern gut esse, mit Butter und Käse, doch auf Fleisch und Eier verzichte. Befragt, ob er die Glaubensartikel kenne, antwortet er, dass es zwölf Artikel seien, dass diese im Credo stünden, und dass er sie nicht gut unterscheiden könne. Die zehn Gebote kenne er zwar, aber er könne ihren Sinn nicht gut erklären. Befragt über die sieben Taten der Barmherzigkeit und die fünf körperlichen Zeichen erklärt er, diese zu kennen. Befragt über die Sakramente der Kirche, kann er diese nicht genau aufsagen, aber teilweise gut. Befragt über die Todsünden, kann er diese hersagen. Darüber hinaus wird er über die Konkubinen der anderen Priester der Gegend befragt; der Erzpriester von Mazzo habe eine Konkubine gehabt und auch einen vierjährigen Sohn, halte aber derzeit keine Frauen; seines Wissens hätten außerdem die Priester von Grosotto und von Sernio Konkubinen. Erscheint zwischen 1438 und 1473 mehrfach als Pronotar. Der Posten wurde nach Giovannis Tod 1476 vom Rektor Antonio de Francia übernommen. Offenbar aus diesem Anlass wurde ein Vermögensinventar der Kirche angelegt (s. Transkription), und etwa zur gleichen Zeit erscheint "Georgius filius quondam domini Presbyteri Johannis de Serponte de Varena" als Zeuge in Grosio. Bei Pedrotti wird für 1454 ein sonst nicht belegter Priester Pietro aufgeführt. Bemerkenswert in dieser Liste ist im Übrigen, dass vor Giovanni de Serponte ein Michele _de Alamania_ für 1429 gelistet ist und nach ihm der schon allseits bekannte Antonio _de Francia_. Ohne weitere Informationen dürfte es allerdings extrem schwierig werden, diese Herkunftsangaben zu spezifizieren.
Note: Macht 1476 Jul 19 ihr Testament. Mehrere Legate: je L. 20 an ihre Töchter Maria und Filippa; L. 20 an Giacomo, Sohn des verstorbenen Bonolo de Redulfo, ihren Enkel (ablatichus); 2 Star Getreide (je hälftig Roggen und Hirse) aus einem Feld "in contrata ubi dicitur in Pressis molendinorum" an das Almosenkapitel der Gemeinde Grosio; je L. 25 an Pedrina und Catelina, Töchter des verstorbenen Antoniolo, ihres Sohnes, als Mitgift; ein Feld "in contrata ubi dicitur in Selvanzio" an Matteo und Antoniolo, Söhne des Giorgio, ihres Sohnes, sowie an alle weiteren noch zu gebärenden legitimen Söhne des Giorgio.Universalerben werden je zur Hälfte ihr Sohn Giorgio sowie ihr Enkel Bartolomeo, Sohn des verstorbenen Antoniolo. Dafür erhalten sie je eine "canipa cum solario uno supra et bene cupertis scandolarum", beide nebeneinander gelegen, "in contrata de l'Ada ubi dicitur in Virginile", sowie gleiche Anteile am übrigen Besitz.
Note: Versammlung der Familienoberhäupter von Grosio zur Wahl eines neuen Priesters nach dem Tod des Serponti wurde 1476 Mai 29 gehalten. Der neue Priester Antonio de Francia erscheint urkundlich erstmals 1476 August 5, wurde aber schon vor November 1480 wieder abgelöst durch Ambrogio de Rumonibus.